Auf manchen mittelalterlich angehauchten Märkten laufen Figuren in mehr oder weniger authentisch anmutenden Gewändern herum, die von sich behaupten, dass sie einen Henker darstellen; zumeist begründet durch die unübersehbare Tatsache, dass ein "Henkersbeil" an ihrer Seite baumelt.
Ursprünglich war die Tötung eines Mitmenschen Aufgabe der Gemeinschaft, der dies Person angehörte. Erst im 13. Jh. bildete sich ein Beruf, der allerdings mit einigen Nebenberufen verbunden war, um das tägliche Überleben sichern zu können. So waren die meisten Henker auch damit beschäftigt zu foltern, wild herumlaufende Hunde und Schweine zu fangen und zu schlachten, Aussätzige aus den Städten zu treiben, Gefängnisse (vor allem von den Exkrementen und Überresten der Insassen) zu reinigen, Tiere zu kastrieren, Hinrichtungsstätten zu errichten, Hexenbücher und Schriften zu verbrennen, Huren zu kontrollieren und als Abdecker (auch Schinder genannt) tätig zu sein. Insgesamt ein bestimmt interessanter Beruf, dem heute allerdings nur wenige wirklich authentisch nach zu eifern das Bedürfnis haben dürften.
Ein recht guten Überblick über die Entwicklung dieses Berufes und seiner Arbeiten steht in diesem Artikel .